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Rolling Stones auf Hallig Hooge 2017

Diesen intimen Exklusivbericht gibt es nur hier und nur von unserem diskreten und zuverlässigen Lokalreporter P. F.:

Ein Märchen wird wahr…

Die Rolling Stones auf Hallig Hooge

Eigentlich klang es wie ein April-Scherz:
Der NDR meldet in seiner Sendung Schleswig-Holstein aktuell:
Die Stones kommen! Nach Hallig Hooge! Soll das ein Witz sein?
Doch die Fans ließen nicht locker: Kann das sein?

Die Antwort von Mick Jagger lautet kurz und bündig:
„YEAH, IT CAN! – WE DO IT!“

Also gibt es nur eine Aufgabe: Herauszufinden: Wann ist es soweit?
Doch so wie ich denken viele und sie haben nur ein Ziel: Ich will eine Karte!
Das Problem ist nur, dass diesen Gedanken viele hatten.
Laut dem Leiter des Tourismusbüros gingen sagenhafte 244 195 Anfragen aus der ganzen Welt ein!!!

Wahnsinn! Doch nicht verwunderlich, schließlich sollte eine Karte nur € 145,- kosten.

Wie die das mit der Ticketverteilung gemacht haben ist mir jetzt noch ein Rätsel,
aber es ist mir auch egal, denn:
„Ich habe eine!“…und eine Menge Fragen…

Die wichtigste Frage: Wo findet das Konzert statt?
Auf der Karte steht: Heiners Scheune auf der Hanswarft.
Nach kurzem Google-Besuch weiß ich, dass die gesamte Warft gerade mal 1500 m² groß ist (samt Häusern…).


Mein Gedanke ist nur: Wollen die uns verarschen? Die Stones vor 40 Leuten?Äääähhhh?
Bin ich das Opfer eines blöden Scherzes?

Verflucht! Es gibt nur einen Weg: Rauf auf die Hallig Hooge!

09:45 Uhr, Sonnenschein, ein leichter Wind.
Schon am Anleger in Schlüttsiel werde ich misstrauisch:
Drei Fahrzeuge, beladen mit merkwürdigen Kisten,
die nicht der täglichen Versorgung der Hallig dienen können,
stehen in der Wartespur des Anlegers.
Sollte das…?

Mich überkommt ein merkwürdiges Gefühl:
Sollte es wirklich…???!!!

10:00 Uhr: Die Fähre legt pünktlich ab.

10:20 Uhr: Ich stehe auf dem Oberdeck und mir fällt eine Gruppe Passagiere auf:
Vier ältere Herren sitzen in ihren Rollstühlen.
Jeder wird betreut von zwei überaus hübschen Pflegerinnen.
Dazu kommen etwa 15 Herren in dunklen Anzügen, mit einer Körperstatur, die mir eindeutig sagt:
Mit denen willst du nicht spielen!
– Oder besser gesagt: Die spielen nicht mit mir!

Trotzdem versuche ich mit meiner halbwegs versteckten Kamera ein Foto zu schießen.
Offenbar war ich zu auffällig damit, denn eine der Pflegerinnen, vermutlich eine Schwester von Hulk Hogan,
kommt auf mich zugestürzt und will mich attackieren.
Doch bevor ihre mächtige Faust in meinem Gesicht landet
wird sie von einer ihrer ‚Kolleginnen‘ zurückgerufen:
„Sydney, lass es!

Herr Jäger und Herr Richard brauchen ihre Medizin…!“

Wie vom Blitz getroffen fügt sich das Mosaik zusammen: Ein Traum wird wahr!!!

Aus dem Augenwinkel heraus erkenne ich, dass die „Medizin“ in eine gutbekannte Farbe hat
und in den dazugehörigen Whiskey-Gläsern dargereicht wird…

Von 11:15 Uhr (die Ankunft auf Hallig Hooge) bis 19:00 Uhr (Einlass in Heiners Scheune) irre ich sinnlos über die (eigentlich geile,
weil so natürliche, mit kühlen, aber herzlichen Bewohnern besiedelte) Warft.

19:30 Uhr: Der Saal ist gefüllt! 60 Besucher, davon 20 Einheimische, dazu 50 Einheimische vor der Scheune.
Frenetisch wird die einheimische Vorband begrüßt.
Im Nachhinein muss ich sagen: Nicht umsonst!
Ein würdiges Vorprogramm für den Hauptact des Abends!

21:00 Uhr! Es ist soweit! Licht aus! Spot an! Ich bin im Himmel! Er steht vor mir!
Keine 5 Meter! Keith! Seine ersten Riffs lassen die Hallig erbeben!

Die Boxen neben der Bühne sind kurz vorm explodieren.
Ihre Membranen schwingen geschätzte 80 cm in den Raum (und hätten um Haaresbreite den davorsitzenden Konzertbesucher niedergestreckt)!

Eine Lichtshow Ohnegleichen:
Im Takt dieser ersten urtypischen Riffs von „I can get now satisfaction“
flackert das Licht… auf der gesamten Hallig (und die Lichter der anderen Halligen,
inklusive der benachbarten Inseln Föhr, Amrum und Pellworm!)

Allerdings stellt sich kurz danach heraus, dass dies ein Fehler des Mannes am Mischpult war:
Statt der vom Bürgermeister genehmigten Leistung von 25 KW zog er 25.000 KW aus dem Netz,
was in etwa der Leistung der gesamten nordfriesischen Inselwelt entspricht…
Keith, offensichtlich voll im Besitz seiner geistigen Kräfte,
realisierte diese Situation blitzschnell und jagte,
vollgepumpt von Adrenalin wie vor jedem Konzert, intuitiv noch zwei Openings-Riffs hinterher,
bis der Tontechniker auf wilde Zeichen des Bürgermeisters hin seine Anlage herunter steuerte und ER erschien:

The One And Only!

Mister MICK J A G G E R!

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